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hideaway. Liebe und andere Radikalitäten

Im Sommer 2023 baut das Kollektiv bauer+baum die Theaterstühle am Werk X-Petersplatz ab - und einen Glasbungalow auf. Er wird nicht umgeben von üppiger, duftender Natur oder den sanft wippenden Baumwipfeln eines mediterranen Sehnsuchtsorts. Er wird umstellt vom Publikum, das hineinschauen kann in das Leben eines vierköpfigen Ensembles. Keine typische, und doch eine Liebesgeschichte entwickeln Isabella Sedlak und Ensemble in "hideaway. Liebe und andere Radikalitäten". Ein Stück über Freundschaften und Beziehungen abseits heteronormativer Lebenswelten.

Premiere am 11. Juni 2023  | Werk X-Petersplatz (jetzt: Theater am Werk) | Wien

Giuseppina, eine bürgerliche italienische Intellektuelle, erbaut in den 1950ern einen Bungalow, als Refugium für sich und ihre heimliche Geliebte Ernesta. 2023 macht dort eine Gruppe von Freund:innen Urlaub. Sie sind queer, alleinerziehende Mütter, ewiger Single und Ex-Lover. Sie teilen Zukunftsträume und -sorgen und politisieren ihr Privatleben, während sie nebenbei live Pasta kochen.

 

In Rückblenden tanzen auch Ernesta und Giuseppina durch den Bungalow, debattieren über lesbische Liebe und Polyamorie und rufen die unterschiedlichsten Mitstreiter:innen auf den Plan, bauer+baum überschreiten rücksichtslos historische Möglichkeiten und sorgen so für amüsante Begegnungen. Von Erich Fromm über Richard Krafft-Ebing bis zu Şeyda Kurt treten die imaginären Gesprächspartner:innen figürlich in Erscheinung.

Während sich die lesbischen Liebenden in den 50ern in emanzipatorische Diskurse verstricken, wird es für die vier Freund:innen in der Gegenwart zunehmend schwieriger auszublenden, dass sich ihr nostalgisches Urlaubsidyll im neofaschistisch regierten Italien befindet. Der Rückzug ins "hideaway" funktioniert nur marginal, wenn die realpolitische Situation in den Theaterraum hinein platzt.

Presse

Nicht wie bei den Sprechperformances von René Pollesch, sondern in einem hitzigen Kammerspiel, in dem die vier (...) über das von Kapitalismus und Heteronormativität dominierte Leben streiten.

​Das Privatleben ist politisch - das führt der Text (geschrieben von Isabella Sedlak) in aller Härte und schwungvoll vor Augen.

Margarete Affenzeller

Der Standard

Ein lustvoller Theaterabend ohne Längen, der sich tatsächlich etwas wie Urlaub anfühlt – ein Urlaub mit Menschen, mit denen das Diskutieren über einem Glas Rotwein sehr anregend, manchmal laut, aber vor allem irgendwie schön ist.

Vielmehr evoziert »Hideaway« Sommergefühle, die entfernt an die Stimmung in Filmen von Luca Guadagnino erinnern oder an François Ozons Kurzfilm »Une Robe d’été«.

 

Oliver Maus

The Gap

It is a story of nostalgia for a long ago past, when we danced to records, allowed our skin to burn to a crisp in the name of a tan, and when feminism was just on the rise, with thought-provoking perspectives and groundbreaking staging.

This unconventional setup blurs the boundaries between the stage and the audience, immersing theatergoers in a truly up-close experience.

Katrin Svadlenak

Vienna Cultgram

Ein spektakulärer Bühnenumbau findet zum Abschluss der Saison im Werk X am Petersplatz statt.

Sara Schausberger

Falter - Die Wochenzeitung

Credits

mit

Nina Fog

Lisa Kärcher

Marie Noel

Moritz Sauer

 

und den Stimmen von

Valentina Ferrari

Michael Schusser

 

Inszenierung + Text Isabella Sedlak

mit Zitaten von Şeyda Kurt, Laurie Penny, Erich Fromm u.a.
 

Bühne + Kostüm Sophie Baumgartner

Musik + Sound Philipp Pettauer

Dramaturgie Moritz Sauer

Bühnenbau Johannes Plos

Regiemitarbeit Juliane Aixner

Fotos Isabella Simon, Karin Svadlenak

Eine Produktion von bauer+baum und Werk X-Petersplatz

Mit freundlicher Unterstützung von

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